Schlafstörungen in verschiedenen Altersgruppen
Das menschliche Schlafverhalten verändert sich im Laufe eines Lebens. Bestes Beispiel ist ein Vergleich zwischen Neugeborenen und 70- oder 80-Jährigen: Während die einen überdurchschnittlich viel Schlaf benötigen, kommen die anderen mit deutlich weniger Schlaf als der Durchschnitt aus. Aus diesem Grund ist es für medizinische Laien durchaus schwierig zu beurteilen, ob eine augenscheinliche Abweichung vorm normalen Schlafrhythmus krankhaft ist oder nicht. Säuglinge beispielsweise haben in der Regel noch keinen festen Schlafrhythmus. Zwar wird ein großer Teil des Tages verschlafen, allerdings in mehr oder minder festen Abständen.
Viele Neugeborene verschlafen den Tag und werden dafür nachts sehr aktiv. Mit zunehmendem Alter weicht diese Unregelmäßigkeit einem festen Tag-Nacht-Zyklus. Anhaltende Regulationsstörungen müssen behandelt werden. Im Kindesalter, speziell in Umbruchphasen, wachsen die individuellen Probleme der Kinder. Damit einher kann die Entwicklung von Schlafstörungen gehen. Bereits ab dem 6. Lebensjahr beginnen sich verschiedene Schlaftypen (Lerchen & Eulen) zu manifestieren. Zu Veränderungen im Schlafverhalten kommt es anschließend noch einmal in der Pubertät. Eltern müssen daher die Situation differenziert beurteilen. Schlafstörungen, für die es keinerlei offensichtliche Ursachen gibt, können aber auch auf eine Erkrankung innerer Organe hindeuten.
Je älter wir werden, desto kürzer werden unsere Schlafzeiten. Eine Tatsache, die im höheren Alter mit der Macht der Gewohnheit kollidiert. Viele Senioren sind es aus dem Arbeitsalltag gewohnt, früh zu Bett zu gehen. Und wachen aufgrund des verringerten Schlafbedürfnisses mitten in der Nacht auf. Bezeichnet wird diese Form der Schlafstörung auch als senile Bettflucht, obwohl es sich genau genommen um keine Schlafstörung handelt. Das Tückische: Betroffene arrangieren sich nicht mit den Veränderungen ihrer biologischen Uhr und greifen zu Schlaftabletten, um früh schlafen zu können. Mitten in der Nacht wachen sie auf und kommen nicht mehr zur Ruhe. Wird dann wieder zu Medikamenten gegriffen, setzt sich eine Spirale in Gang, die in der Abhängigkeit von Schlafmitteln enden kann.