Skip to main content

Das Provisorium

Egal für welche Art von künstlichen Zähnen Sie sich entscheiden, ein Provisorium sollten Sie immer tragen. Laufen Sie nicht wochenlang ohne Zähne herum, denn so lange kann es schon mal dauern, bis sich der Kieferknochen zurückgebildet hat oder das Implantat eingewachsen ist. Ein Provisorium ermöglicht Ihnen ein schönes Lächeln, auch ohne Ihren späteren Zahnersatz.

Was ist ein Provisorium?

Ein Provisorium ist ein temporärer Zahnersatz, der bis zur Fertigstellung Ihrer „dritten“ Zähne eingesetzt wird. Eine Zahnlücke sieht nun einmal nicht schön aus und das Provisorium gibt Ihnen mehr Sicherheit und macht optisch einiges her. Das Provisorium kann entweder als festsitzende oder herausnehmbare Konstruktion angefertigt werden, es ist nur eine ästhetische Sache, die Ihnen über die Zeit der „Zahnlosigkeit“ hinweghilft. Es kann direkt im Mund angefertigt werden, aber meist wird das nur bei kurzfristigen Tragezeiten in Angriff genommen. Wenn es aber als Langzeitprovisorium gedacht ist, wird es im Labor angefertigt und wird bei längeren Heilungsprozessen eingesetzt.

Auch bei Implantaten ist ein Provisorium erforderlich, schließlich muss das Implantat restlos einheilen und in dieser Zeit wird ein provisorischer Zahnersatz nicht zu umgehen sein. Es schützt das Implantat zusätzlich und gewährleistet Ihnen, dass Sie weiterhin kauen, sprechen und vor allen Dingen lachen können. In Einzelfällen kann das Implantat auch sofort eingesetzt werden, dann ist kein Provisorium erforderlich. Doch sollten Sie stets bedenken, dass die Implantate leicht überbelastet werden können und dass die künstlichen Zahnwurzeln keine Zeit zum Einheilen haben.

Für ein Provisorium können verschiedene Möglichkeiten gewählt werden. Entweder tragen Sie eine einfach Klammer-Prothese oder Sie entscheiden sich für Kurzzeit-Implantate. Beide Varianten sind möglich und beide erlauben es Ihnen, Ihr strahlendes Lächeln bis zu endgültigen Versorgung zu zeigen.

Welche Typen von Provisorien gibt es?

Da wäre zunächst das Kurzzeit-Provisorium. Es wird, wie der Name schon sagt, nur kurzzeitig im Mund verbleiben. Es wird unmittelbar nach der Entfernung eines Zahnes eingesetzt, denn schließlich soll die Wunde geschützt werden und die Ästhetik muss gewährleistet sein. Der Patient kann sich frei bewegen und niemand wird es auffallen, dass ein Provisorium die Zahnlücke füllt. Das Kurzzeit-Provisorium wird auf relativ einfache Weise aus Kunststoff hergestellt, es ist also nicht sehr belastbar und kann innerhalb kürzester Zeit kaputt gehen. Natürlich kann es nie so gut sein wie ein Langzeitprovisorium, aber die Farbe und die Funktion ist für kurze Zeit gewährleistet.

Gehen Sie also sehr vorsichtig damit um, das Kurzzeit-Provisorium ist wirklich nur für kurze Zeit gedacht und wenig belastbar. In der Zeit sollten Sie feste Speisen vermeiden, richtig zubeißen können Sie damit nicht.

Das Langzeitprovisorium ist hier schon wesentlich besser, es wird in einem zahntechnischen Labor angefertigt und besteht aus lange haltbaren Materialien. Wenn Sie eine einfache Klammerprothese tragen, dann haben Sie den Vorteil von niedrigen Kosten. Auch kann dieses Provisorium leicht unterfüttert werden und es kann erweitert werden. Einen geringen Tragekomfort sollten Sie in Kauf nehmen, die „Übergangs-Prothese“ erfüllt natürlich keine hohen Ansprüche.

Manchmal erhält das Provisorium auch ein Stahlgerüst, das Ihnen natürlich mehr Sicherheit gibt. Auch die Klammern sind deutlich stabiler gearbeitet, die ganze Prothese hat einen besseren Sitz und mehr Komfort beim Tragen. Die Klammern sind natürlich bei beiden Lösungen zu sehen, die Ästhetik dürfen Sie nicht zu genau unter die Lupe nehmen. Aber das Provisorium ist ja nicht für immer gedacht, vorübergehend ist es eine zufriedenstellende Lösung.

Das Langzeitprovisorium ist immer vorzuziehen, im Frontzahnbereich sollten Sie auf jeden Fall darauf zurückgreifen. Das Provisorium besteht aus Kunststoff und ist relativ leicht einzusetzen. Auch wenn diese künstlichen Zähne einmal herausfallen, ist das nicht schlimm. Der Zahnarzt oder Notarzt setzt Ihnen das Provisorium schnell wieder ein. Kommt es zum Bruch, muss der Zahnarzt ein neues Modell anfertigen oder den Kunststoff einfach kleben.

Ein Langzeitprovisorium sollten Sie also einsetzten lassen, wenn langwierige Heilungsverläufe zu erwarten sind oder wenn nach Zahnoperationen das Zahnfleisch durch den „verlorenen“ Zahn geschützt werden muss. In der Regel müssen Sie die Kosten selbst tragen, das Provisorium wird ja nicht mehr gebraucht, wenn Ihr „richtiger“ Zahnersatz fertig ist. Also erkundigen Sie sich vorher nach dem Preis, der Zahnarzt gibt Ihnen gerne Auskunft.

Ein Provisorium schützt Ihr Zahnfleisch vor mechanischen Reizen und bakteriellen Infektionen. Auch die Ästhetik spielt eine wichtige Rolle, schließlich wollen Sie bis zur endgültigen Versorgung unter Menschen. Auch das Kauen und Sprechen wird damit gesichert, Sie werden auf einen provisorischen Zahnersatz sowieso nicht verzichten wollen. Vielleicht legen Sie ja besonderen Wert auf Ihre Optik oder Sie müssen beruflich einen gepflegten Eindruck machen.

Mit dem Provisorium erhalten Sie einen ersten Eindruck, wie die Prothese später einmal aussieht und Sie können schon mal das Mundgefühl etwas trainieren. Das Langzeitprovisorium ist wieder leicht zu entfernen, selbst wenn es fest eingesetzt wird, wird immer ein Zement verwendet, der leicht wieder abgeht und keine Probleme verursacht. Das Provisorium bleibt in aller Regel nicht länger als ein paar Monate in Ihrem Mund, dann wird es gegen eine reguläre Prothese ausgetauscht. Sie selbst haben nur Vorteil, es garantiert Ihnen eine schmerzfreie Zeit bis zur Fertigstellung Ihrer Prothese und bringt Ihnen natürlich eine „natürliche“ Optik zurück. Auch während der „zahnlosen“ Zeit sind Sie bestens versorgt, Sie können unter Leute gehen und stehen selbst in der Öffentlichkeit immer gut da.

Das Provisorium

Das Provisorium ©iStockphoto/chris sadowski

Das Material

Das Langzeitprovisorium wird meist aus Kunststoff hergestellt, gebräuchlich sind hierbei

Polymethymethacrylate (PMMA)
Bis-GMA-Komposite
Glasfaserverstärkte Komposite

Diese Materialien wählt Ihr Zahnarzt aus, er weiß genau, welche Masse sich für welches Provisorium am besten eignet. Vertrauen Sie Ihrem Arzt, er sucht immer das günstigste und beste Material aus. Komplikationen sind eher nicht zu erwarten, Sie können allerdings das Provisorium verlieren oder einen Bruch des Materials erleiden. Sie können auch eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen den Kunststoff bekommen, aber das ist eher selten und braucht hier nicht extra erläutert zu werden. Bei allen Problemen suchen Sie Ihren Zahnarzt auf, er wird Abhilfe schaffen und Sie können das Provisorium weiterhin tragen. Ganz ohne Probleme und ohne Risiko. Bei Ihrem Zahnarzt sind Sie in besten Händen, er klärt Sie auf und trägt dafür Sorge, dass Sie mit Ihrem Provisorium die Zeit ohne Prothese bestens überstehen.

Also vertrauen Sie Ihrem Zahnarzt, er berät Sie gerne. Vereinbaren Sie einfach einen Besprechungstermin oder sprechen Sie ihn während der Behandlung an. Er nimmt sich Zeit und erklärt Ihnen alles ganz genau.

Top Artikel in Zahnimplantate