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Das Haar und seine Beschaffenheit

Im Alltag schenken wir unserem Haar selten besonders viel Beachtung. Erst wenn sich der Ansatz zur Glatze zeigt und das Kopfhaar sich langsam lichtet, beschäftigen wir uns intensiver damit. Und fragen uns, warum gerade wir mit Haarverlust gestraft sind und wie es eigentlich kommt, dass wir Haare verlieren.

Betrachtet man ein Haar im Querschnitt, fällt eine Dreiteilung auf. Außen liegt die Kutikula. Dabei handelt es sich um eine schuppige Schicht aus mehreren Zelllagen, die beim gesunden Haar flach aufeinanderliegen und dem Haar einen gesunden Glanz verleihen. Neben der Kutikula besteht ein Haar auch aus dem Cortex, einer Schicht, die den Hauptanteil des Haares einnimmt und aus Keratinfasern besteht. Im Zentrum des Haarquerschnitts liegt das Mark, die Medulla. Betrachtet man Haare vom chemischen Standpunkt aus, so bestehen sie zu einem überwiegenden Teil aus Kohlenstoff, daneben aber auch aus Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Schwefel. Durch den hohen Keratin-Anteil im Cortex sind Haare unter optimalen Bedingungen über Jahrtausende haltbar. Aufgrund der Tatsache, dass sich Schwermetalle und andere Substanzen in Haaren ablagern, lässt sich selbst lange nach dem Tod noch feststellen, wie die Lebensbedingungen der Betroffenen ausgesehen haben.

Haare

Haare ©iStockphoto/miss_j

Zentraler Dreh- und Angelpunkt bei der Bildung von Haaren sind die Haarzwiebeln und die Haarpapille. Hier wird der Ausgangsstoff für die Haare gebildet. Allerdings erfolgt das Wachstum nicht kontinuierlich. Vielmehr wechseln sich in den Haarzwiebeln Wachstums- und Ruhephasen ab. In der Wachstumsphase liefern Blutgefäße Nährstoffe und es teilen sich Zellen in rasantem Tempo. Diese Phase kann unterschiedlich lange dauern, bei Kopfhaaren kann sie sich über mehrere Jahre erstrecken. In der darauf folgenden Katagenphase werden die Haare durch die Haarzwiebel nicht mehr versorgt. Die letzte Phase im Lebenszyklus unserer Haare ist die Telogenphase: Nach der Verhornung der Haarwurzel und dem Ausbleiben der Nährstoffe wird die Verbindung zwischen Haar und Haut immer lockerer. Kämmen reicht jetzt aus, um die Verbindung zu lösen.

Dieser Wachstumszyklus wird durch Hormone, Gene und andere Wachstumsfaktoren gesteuert und beeinflusst. Anhand einer Prüfung, welcher Prozentsatz der Haare sich in welcher Wachstumsphase befindet, sind Rückschlüsse auf die Haargesundheit möglich. Auf diese Weise lässt sich ein natürlicher Haarausfall vom krankhaften Erscheinungsbild unterscheiden.

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